Künstlerische Erklärung — Eine Welt für Gloria
Eine Welt für Gloria ist ein interaktives, web‑natives Kunstwerk im imaginierten Dorf Windenberg (1968–1998). Statt einer linearen Handlung lädt es zum Driften durch Räume, Dinge und kleine Rituale ein — Küchen und Bäder, Dachböden, Tonbandstimmen, Quittungen, Spiegel, Playlists — um ein Leben aus Fragmenten zusammenzusetzen.
Die Stimmung ist leise, zart und ein wenig unheimlich: gedeckte Farben, Papier‑ Texturen, serifenbetonte Stimmen, das Summen eines Kassettendecks. Provinziell und innen. Zurückhaltung und Sinnlichkeit, Erinnerung und Erfindung, sozialer Blick und Wunsch zu verschwinden — das Gewöhnliche wird geladen.
AI als Atelierpraxis: Erste Entwürfe der Figuren stammen von der Künstlerin; die weitere Kuratierung, Um‑ und Ausarbeitung entstand in einem Hin‑und‑Her mit ChatGPT — genutzt als Writers’ Room, um Varianten, Widersprüche und Töne schnell sichtbar zu machen. Der Prozess ist verwoben und nicht leicht zu entflechten. Autorschaft bleibt bewusst mehrdeutig; die Betrachtenden dürfen entscheiden, was sich menschlich oder künstlich anfühlt. Es wurden keine Personendaten verwendet.
Das Web ist Material: Seiten als Dioramen mit Zeit; Scrollen als Choreografie; Ambient‑Loops färben die Luft; Bewegung und Farbe resetten jede Ansicht. Ziel ist nicht Erklärung, sondern Nachhall — das Gefühl, bei jemandem gewesen zu sein, der zugleich erfunden und vertraut ist.
Materialien: Next.js, Framer Motion, Tailwind; Schrift IBM Plex Serif; Bilder als WebP; Audio dezent, geloopt, optional.
